MINOX Meilensteine
1945
Gründung der MINOX GmbH Wetzlar. In den folgenden Jahren wurde die Konstruktion der MINOX Kamera nochmals optimiert. Dazu konnte mit dem Zigarrenkonzern Rinn & Cloos (R&C) in Heuchelheim ein finanzstarker Partner an Bord geholt werden. Ende 1948 erfolgte der Umzug in die neu eingerichteten Fertigungsstätten in Heuchelheim bei Gießen. Mit der MINOX A wurden die ersten MINOX Kleinstbildkameras nach dem Krieg gefertigt.
1950
Die MINOX Kleinstbildkamera erlebt eine stetige Aufwärtsentwicklung. 1951 beschäftigte MINOX bereits 180 Mitarbeiter. Hunderte von Fotohändlern ließen ihre Mitarbeiter bei Werkslehrgängen im MINOX System ausbilden. Die MINOX hielt im In- und Ausland Einzug in die führenden Fachgeschäfte. MINOX war einer der wenigen Kamerahersteller, der alle Teile, vom Verschluss bis zur Optik, selbst produzierte. Weit über 1.000 Arbeitsgänge waren erforderlich, um die vielen Einzelteile herzustellen. 1955 war die Zahl der Beschäftigten auf 560 Feinmechaniker, Optiker, Ingenieure und Kaufleute angewachsen. Interessenten mussten oft Wochen oder Monate auf ihre MINOX warten. Der große Wurf gelang MINOX mit der MINOX B, dem verbesserten Nachfolgemodell der MINOX A. Die MINOX B avancierte in ihrer 14-jährigen Produktionszeit zum Bestseller.
1969
begann bei MINOX mit dem C-Modell auffallend früh das Elektronik-Zeitalter. Die MINOX C war die erste Kamera ihrer Art mit elektronischer Belichtungsautomatik. Als erste Schnappschuss-Kamera erzielte auch sie außerordentlich gute Verkaufserfolge.
1974
Auf der Photokina 1974 wurde die MINOX 35 EL als kleinste Kleinbildkamera vorgestellt und ab dem Frühjahr 1975 ausgeliefert. Der Erfolg des Kompaktmodells mit Zeitautomatik und versenkbarem, vierlinsigem Qualitätsobjektiv war überwältigend. Die Kamera fand so reißenden Absatz, dass MINOX die Nachfrage jahrelang kaum decken konnte.
In den folgenden Jahren wurden sowohl die Kompaktkameras als auch die Kleinstbildkameras konsequent weiterentwickelt und einer Modellpflege unterworfen. Doch die Konkurrenz im Bereich Kompaktsucherkameras wuchs stetig. Die Japaner drängten mit Elektronik-Produkten in den Markt. Zudem wirkten sich das fallende Preisniveau, verbunden mit den hohen Produktionskosten in Deutschland sowie der fallende Dollarkurs negativ auf die Absatzzahlen aus.
1981
Ab 1981 geriet MINOX in immer größere Schwierigkeiten. Von den ehemals 750 Mitarbeitern musste ein Viertel freigesetzt werden. Dennoch musste am 21. November 1988 beim Amtsgericht Gießen ein Vergleichsantrag gestellt werden. Unter der Leitung der Konkursverwaltung wurde die Belegschaft auf knapp 300 reduziert und eine Reihe weitreichender Maßnahmen umgesetzt.
Von den Altlasten befreit, waren die Weichen für eine bessere Zukunft gestellt. Die MINOX GmbH produzierte weiter und wurde am 1. April 1996 von der Leica Camera Gruppe als selbständiges Unternehmen übernommen. Die Geschäftsführung wird einem jungen Management übertragen. Am 1. April 2001 übernimmt der neue MINOX Geschäftsführer Thorsten Kortemeier das Unternehmen im Rahmen eines Management Buyout.
Durch ein hohes Maß an Flexibilität konnte auch die neue MINOX GmbH, die sich 2005 von ihrem Mitgesellschafter Leica Camera AG getrennt und zu 100 Prozent verselbständigt hat, ihre Aktivitäten und somit die Erträge systematisch ausbauen.
2000
Seit 2000 in erster Linie zwar immer noch als Hersteller der berühmten Spionagekameras bekannt, setzt MINOX inzwischen vor allem auf neue Produkt-Linien wie Ferngläser, Spektive, Zielfernrohre, Wildkameras und Nachtsichtgeräte.
2013
MINOX und der Biebertaler Zielfernrohrspezialist Optronika schließen sich zu einer Allianz unter Beteiligung der L&O Group (später Blaser Group) zusammen. Die im Zuge der Allianz neugegründete Gesellschaft German Sports Optics GSO ist unter anderem für die Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von MINOX Fernoptik Produkten verantwortlich. Die MINOX GmbH wird innerhalb der GSO weiterhin als eigenständiges und unabhängiges Unternehmen mit den Produktbereichen Foto, Naturbeobachtung, Jagd und Nautik weitergeführt.
2020
MINOX wird seinen Standort zum 1. Februar 2020 nach Isny (Allgäu) verlegen. Bereits seit 2013 gehört MINOX zur Blaser Group, die ihren Sitz ebenfalls in Isny hat. Die Bündelung der Kompetenzen und der intensive Austausch zwischen Optikspezialisten und den Experten bei Mauser und Sauer & Sohn an einem Standort ermöglicht ganz neue Synergien, die den gemeinsamen Kunden zugutekommen. Neue Produkte können auf diese Weise schneller und noch passgenauer entwickelt werden.